Die Weltlage ist beunruhigend, die Zukunft ist ungewiss, die Herausforderungen sind groß. Und dennoch, es gibt sie die „Good News“. Good News können unseren Blick auf die Welt verändern, sie heller machen. Wohlmöglich ist die Situation etwas besser als es die Nachrichtenlage vermuten lässt. Denn: In einer Welt, in der die Zahl der Klicks bestimmt, was wir lesen und wahrnehmen, haben es gute Nachrichten schwer. Nur selten bestimmen sie die Schlagzeilen und die Alltagsgespräche. In schweren Zeiten tut es jedoch gut, auch Nachrichten und über Menschen zu lesen, die uns Hoffnung geben. Sie können Ansporn sein, selbst aktiv zu werden und Hoffnung zu leben. Für eine solidarische, friedliche und freiheitliche Welt mit intakten Ökosystemen.
„Hope is a verb wih its sleeves rolled up“ (David W. Orr, Umweltaktivist)
„In der Hoffnung gibt es ein Wir“ (Byung-Chul, Han, Philosoph)
Ob eine Nachricht für gut oder schlecht befunden wird, liegt auch im Auge des Betrachters. Nicht jede/r mag meine Werte ganz und gar teilen. Im besten Fall regen die Beispiele zum Nachdenken und Diskutieren an;)
Lesetipp I: „100 Mal Hoffnung“. Es gibt hierzulande viele Menschen, die sich trotz aller Krisen große Ziele stecken, anderen helfen und mutig voranschreiten (Spiegel vom 28.12.2024).
Lesetipp II: Frieden, Gerechtigkeit, Nachhaltigkeit. Der Alternative Nobelpreis zeichnet Menschen aus, die sich für langfristige Veränderungen einsetzen (3.10.2024).
Energie, Klimaschutz, Verkehr
Atomausstieg: Seit dem 15. 4.2023 ist Deutsch-land frei von Atomstrom. Ein Erfolg der Anti-Atomkraft-Bewegung! Tschernobyl 1986 und Fukushima 2011 bewiesen eindrücklich, wie gefährlich die Technologie für die Menschen ist.
Erneuerbare Energien: Der Strom in Deutschland war 2024 so sauber wie noch nie. 62,7 Prozent stammten laut Fraunhofer Institut aus Erneuer-baren. Der Ausbau von Photovoltaik-Anlagen übertraf die Ziele der Bundesregierung (2.1.2025).
Raus aus Energiecharta-Vertrag: Im Mai 2024 beschließt die EU den Austritt. Der Vertrag ermöglichte Konzernklagen gegen Staaten und hemmte Klimaschutz. Die Ampel beschloss den Austritt bereits Ende 2022 (30.5.2024).
Weniger Inlandsflüge: Die Anzahl von Flugreisen hat sich innerhalb Deutschlands halbiert (im Vergleich zu 2019). Ab dem 1.5.2024 gilt eine höhere Luftverkehrssteuer – für alle Abflüge aus Deutschland (Spiegel 48/23.11.2024).
Mehr Tempo 30-Zonen: Die 11.000 Kommunen in Deutschland können jetzt leichter Tempo-30-Zonen, Zebrastreifen und Radwege ausweisen. Am 16.4.2024 tritt das neue Straßenverkehrsgesetz in Kraft (25.11.2024).
Mehr Effizienz: Im Krisenjahr 2022 haben einer Studie des Leibniz-Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung zufolge 43 % der Industriebetriebe energieintensive Maschinen durch effizientere ersetzt (22.11.2024).
Deutschlandticket eingeführt: Seit Mai 2023 gibt es ein günstiges, bundesweit gültiges Ticket, das den Tarifdschungel beendet. Ende 2023 besaßen 11 Mio. Menschen ein Ticket. Ca. 7% der Fahrten werden weg vom Auto verlagert (31.1.2024).
Natürlicher Klimaschutz (ANK): Von den 3,5 Mrd. Euro hat der Bund seit März 2023 bereits 1,2 Mrd. Euro in die Wiederherstellung von Natur gesteckt. Ein Paradigmenwechsel weg vom reinen Schutzgedanken findet damit statt. (27.12.2024).
Wohnen, Soziales, Gleichberechtigung
Mehr Wohngeldempfänger, mehr Geld: Die Zahl der Haushalte, die Wohngeld beziehen, stieg von ca. 0,65 Mio. Ende 2022 auf knapp 1,2 Mio. Haushalte Ende 2023. Das Wohngeld-Plus-Gesetz ist am 1.1.2023 in Kraft getreten (30.9.2024).
20 Mrd. Euro für Startchancen-Programm: Seit dem 1.8.2024 fördern Bund & Länder über 10 Jahre Schulen mit einem hohen Anteil sozial benachteiligter Kinder und Jugendlicher mit jeweils einer Milliarde Euro pro Jahr (1.8.2024).
Schutz vor Gehsteigbelästigungen: Schwangere sind seit dem 13.11.2024 vor Beratungsstellen und Kliniken besser vor Gehsteigbelästigungen geschützt. Im Umkreis von 100 Metern sind bestimmte Protestformen verboten (13.11.2024).
Kita-Qualitätsgesetz: Für die Länder gibt es 2023 bis 2026 insgesamt acht Mrd. Euro u.a. für höhere Löhne von Erzieher*innen, einen besseren Betreuungsschlüssel und gezielte Angebote wie nachhaltige Ernährung + Bewegung (20.12.2024).
Kindergeld deutlich erhöht: Seit dem 1.1.2023 beträgt das Kindergeld für jedes Kind 250 Euro. Für die ersten beiden Kinder bedeutet das die stärkste Erhöhung seit 1996. Ab 2025 sind es 255 Euro (25.11.2022).
Kurskorrektur mit Bürgergeld: Es gibt nun einen gemeinsam vereinbarten Kooperationsplan, finanzielle Anreize für Weiterbildung, mildere Sanktionen und eine Karenzzeit bei Vermögen. Die Inflation wird berücksichtigt (25.11.2022).
Märkte, Ernährung & Landwirtschaft
Mehr Fairness: Mit dem Agrarpaket werden auch Landwirt*innen und ihre Genossenschaften im Lebensmittelhandel besser vor unfairen Handelspraktiken geschützt. Sie können in Zukunft nicht mehr umgangen werden (5.7.2024).
Ökologisch nachhaltige Start-ups: Trotz der wirtschaftlichen Herausforderungen rücken Startups nicht von ihrem Bekenntnis zur ökologischen Nachhaltigkeit ab. Ihre Selbstzuordnung steigt leicht auf 48% (29.9.2024).
Entflechtung von Konzernen: Das Bundeskartellamt ist jetzt befugt, im Anschluss an eine Sektoruntersuchung als „ultima ratio“ Konzerne zu zerschlagen, wenn der Wettbewerb erheblich und fortwährend gestört ist (6.7.2023).
Food-Bewegung wächst: Unter dem Motto „Ernährungsdemokratie Jetzt!“ arbeiten Ernährungsräte bereits in 45 Städten und Regionen daran, die Versorgung mit Lebensmitteln regional, fair und ökologisch zu gestalten. Mehr…
Demokratie, Transparenz, Beteiligung
Bundesverfassungsgericht besser geschützt: Am 19.12.2024 hat der Bundestag entschieden, die Regeln für die Richter im Grundgesetz festzuschreiben. Sie sollen so vor politischer Einflussnahme geschützt werden (19.12.2024).
Waffengesetz verschärft: Ab dem 31.10.2024 können Behörden einfacher Waffen- und Messerverobotszonen einrichten. Waffen und Messer sind auf öffentlichen Veranstaltungen oder Bahnhöfen untersagt (31.10.2024)
Staatsbürgerschaftsrecht modernisiert: Seit dem 27.6.2024 können all jene, die schon länger hier leben, künftig schneller einen deutschen Pass erhalten, ihren bisherigen behalten und in Zukunft wählen gehen (27.6.2024).
Selbstbestimmungsgesetz ist Meilenstein: Es ist ein Erfolg von queeren Organisationen, die sich unermüdlich dafür eingesetzt haben. Betroffene können seit dem 1.11.2024 ihren Vornamen und ihr Geschlecht leicht ändern (12.4.2024).
Neues Stiftungsgesetz: Der Bundestag hat am 10.11.2023 die staatliche Finanzierung parteinah-er Stiftungen neu geregelt. Die Folge: Die AfD-nahe Desiderius-Erasmus-Stiftung hat momentan keinen Anspruch auf Förderung (10.11.2023).
Lobbyregistergesetz verschärft: Mehr Angaben sind seit dem 19.10.2023 verpflichtend – auch bezüglich EU-Gesetzgebung, alle Lobbyfinanzen müssen offengelegt werden, die Drehtür zu Lobbyjobs wird jetzt sichtbar (19.10.2023).
Neue Form der Sammelklage: Bislang konnten Geschädigte ihr Recht nur individuell einklagen. Die Verbraucherzentralen können seit dem 29.9.2023 bei Massenschäden künftig direkt Entschädigungen einklagen (29.9.2023).
Endlich ein Whistleblower-Gesetz: Seit dem 2.7.2023 werden Hinweise zu sexuellen Übergriffen und zu Wirtschaftskriminalität geschützt. Und viele andere Strafbereiche wie z.B. Geldwäsche und Umweltschutz (11.5.2023).